Four Valleys - Presseberichte 2013

Über 260 Besucher erleben ein Acapella-Konzert mit besonderem AusklangÜber 260 Besucher erleben ein Acapella-Konzert mit besonderem Ausklang

HERSCHEID Manch ein Besucher wird den Lokschuppen der MME mit schmerzenden Händen verlassen haben. Immer wieder wurden die Sänger an diesem Abend mit tosendem Applaus bedacht – der verdiente Lohn für ein kurzweiliges Konzerterlebnis. Die „Four Valleys“ und ihre Freunde, so lautete am Samstag das Thema. Drei befreundete Chöre standen im Wechsel auf der Bühne, einem offenen Rungenwagen. Alle wussten auf ihre ganz eigene Weise die 260 Gäste zu verzaubern. Es waren die unterschiedlichen Einflüsse und Stile, die diesen Abend auszeichneten.

Die 40 Frauen von „FemmeVokal“ brachten nicht nur ihren Chorleiter Thomas Weidebach und Pianisten Gerd Arens mächtig ins Schwitzen. Mit ihrem dem Wetter angepassten „In the summertime“ starteten die Bremcker Frauen eine Reise durch Zeiten und Länder. Von den Südstaaten der USA ging es mit Abbas „Super Trooper“ nach Schweden, um kurz darauf nach Südafrika zu fliegen. Genauso rasant wie diese Reise waren auch die Auftritte, die mit choreografischen Elementen versehen wurden. Dass der Chor erst vor drei Jahren gegründet worden ist, war an diesem Abend nicht zu merken; hier wächst eine neue musikalische Einheit aus Plettenberg heran.

Mit starken Frauen beschäftigten sich auch die sechs Sänger von tonArt. Die Siegerländer lieferten mit „Powerfrau“ einen klassischen, flotten Acapella-Song, der das Publikum mitriss. Doch das Sextett überzeugte vor allem mit den ruhigen Stücken. Bei Liedern aus Skandinavien kamen die Unterschiede der sechs Stimmen zur Geltung, die ganz klar, abgestimmt und präzise eingesetzt wurden. Das bezaubernde Stück „Butterfly“ (Schmetterling) aus Finnland verbreitete Gänsehaut im Publikum, welches mucksmäuschenstill die Darbietung verfolgte – einer von vielen Höhepunkten an diesem Abend.

Schrill und munter kamen wenig später die „Four Valleys“ daher. Die Bremcker Sänger wurden von ihrem Moderator Sven Mialkas eingepeitscht. Seine Ankündigung von Volksliedern wie „Hoch auf dem gelben Wagen“ war eine Finte. Die Bremcker Männer gaben Vollgas mit Stücken wie „Barbara Ann“ von den Beach Boys oder „Männer“ von Herbert Grönemeyer. Ihren Unterhaltungswert stellten sie immer wieder mit kleinen Kabaretteinlagen unter Beweis. Dass sie aber auch Lieder mit Herz singen können, unterstrich beispielsweise das gefühlvolle „You raise me up“, bei dem Ulknudel Sven Mialkas einen Solo-Part beisteuerte.

Dieser Vielfalt an wohlklingenden Stimmen hätten die Zuschauer gerne noch länger zugehört. Und ihre Forderung nach einer Zugabe wurde nicht nur auf der Bühne erfüllt. Der Moderator des Abends, Frank
Holthaus, hatte bei seiner Ankündigung eines besonderen Ausklangs nicht zu viel versprochen. Das Geschehen verlagerte sich nach dem letzten offiziellen Lied aus dem Lokschuppen auf den Bahnhofsplatz. Hier versorgten die Mitglieder der Kleinbahn die Zuschauer mit Bratwürsten und kühlen Getränken. Die Sänger ließen es sich nicht nehmen, dem Konzert die Krone aufzusetzen: Denn unter freiem Himmel und bei Kerzenschein stimmten sie Lieder zum Mitsingen an. Dabei vermischten sich die drei Chöre und erfüllten gerne die Wünsche ihrer Zuhörer. So wurde „The lion sleeps tonight“ mit wilden Affen- und Tiergeräuschen eingeleitet, um danach mit Reinhard May „Über die Wolken“ zu fliegen.

Derart beschwingt konnten die Zuhörer gut gelaunt den Heimweg antreten.

Bericht: Dirk Grein - Süderländer Tageblatt, 10.06.2013