Four Valleys - Presseberichte 2013

Kapitaler Wasserschaden wird für Umbau der Martin-Luther-Kirche genutzt

Von Hendrik Schulz

Plettenberg.Die Ev. Kirchengemeinde Plettenberg hat mit der mehreren hunderttausend Euro schweren Sanierung der Christuskirche gerade ein ordentliches Pfund zu stemmen – da muss auch noch eine zweite Kirche gerettet werden. Ein kapitaler Wasserschaden an der Martin-Luther-Kirche im Bezirk Elsetal hat die Räume unter dem Gebäude für das Gemeindeleben unbrauchbar gemacht.

Zum Glück ein Versicherungsfall, hat sich das Presbyterium dennoch entschlossen, „sich anbietende Modifikationen“ mit in die Baumaßnahme aufzunehmen, wie es Pfarrer Andreas Hirschberg formuliert. So soll zum Beispiel der Eingang an die Vorderseite verlegt, die Räume barrierefrei gestaltet und teils neu eingerichtet werden. „Wenn schon bis auf die nackten Mauern alles zum Trocknen entkernt ist, dann können wir auch etwas mehr umbauen“, so Hirschberg.

Verursacht wurde der Schaden durch Regen- und Abwasserrohre, die unter dem Kirchengebäude herführen. Durch Brüche an mehreren Stellen zog die Feuchtigkeit die Wände hoch. 36.000 Euro stellte die Gemeinde aus der Baukasse für Ausbau und Unterhaltung kircheneigener Gebäude zu Verfügung. Im Vergleich zur über 600.000 Euro teuren Turmsanierung an der Christuskirche mag das zunächst wenig klingen, bei der angespannten Finanzlage der Gemeinde aber keine Kleinigkeit. Zumal die Summe nicht ausreicht: 20.000 Euro, wohl vorwiegend für die Innenausstattung, müssen durch Spenden aufgebracht werden.

Da ist es gut, wenn es einen Verband wie die Interessengemeinschaft (IG) Elsetal gibt, wo sich am öffentlichen Leben beteiligte Vereine und Institutionen des Stadtteils zusammengeschlossen haben: Die Feuerwehr stellte der Frauenhilfe kurzerhand das Gerätehaus zur Verfügung, Möbel konnte die Gemeinde im alten Schwimmbecken zwischenlagern. Und auch bei der Finanzierung wurde Starthilfe leistet: „Als wir gerade begriffen, welchen Ausmaß der Schaden hat, kam ein Anruf, dass der Männergesangverein Bremcke/ Four Valleys seine Hilfe durch ein Benefizkonzert anbietet. Das war natürlich großartig“, erzählt Pfarrer Hirschberg.

Die Four Valleys gelten nicht zu Unrecht als der „etwas andere Männerchor“, belegen regelmäßig bei Chorwettbewerben und Leistungssingen die vorderen Plätze. Der Vorverkauf musste aufgrund der hohen Nachfrage abgebrochen werden – mehr als 220 Zuschauer durften die ehrenamtlichen Helfer der Gemeinde am vergangenen Freitag nicht ins Plettenberger Dietrich-Bonhoeffer-Haus lassen.

„Bei acht Euro je Karte haben wir heute einen Grundstein für die 20000 Euro gelegt, die wir sammeln müssen“, freute sich Hirschberg. „Die Four Valleys müssten nur noch achtmal singen, dann hätten wirs!“ Zudem entstanden keine weiteren Kosten, der Erlös aus dem Verkauf von Essen und Getränken erbrachte nochmal knapp 1000 Euro. Briefe an Gemeinde, Industrie und gegebenenfalls Aktionen sollen weitere Mittel in die Gemeindekasse spülen.

„Als Elsetaler Verein unterstützen wir natürlich Kultur und Kirche“, begründete Moderator Henning Schewe das Engagement des Chors. Nicht zuletzt habe die Gemeinde den Four Valleys für ihre CD-Aufnahme die Kirche zur Verfügung gestellt, daher gelte das Konzert auch als Dankeschön. Und appellierte an das Publikum: „Je mehr sie Essen und Trinken, desto mehr Kirche kann entstehen.“

INFO - Das Repertoire der Four Valleys umfasst von gregorianischen Chorälen über Gospels und Spirituals bis hin zu Popsongs eigentlich alles, was man mehrstimmig a capella singen kann. - Chorleiter Thomas Weidebach legt besonderen Wert auf Dynamik und punktgenauen Einsatz und das merkt man den gut 25 Sängern, allesamt Amateure, auch an: Die Four Valleys sind einfach richtig gut.

Bericht: 26.02.2013 - Plettenberger Stadtgespräch - Erste Onlinezeitung für Plettenberg und den Märkischen Kreis